Datum:
16. Jan. 2024
Von:
Dr. Carsten Oerder
Das Gymnasium der Ursulinenschule Hersel verabschiedet "seinen" Schulleiter:Verabschiedung von Herrn Dr. Karl Kühling
Das Gymnasium der Ursulinenschule Hersel verabschiedet "seinen" Schulleiter Herrn Dr. Karl Kühling mit einer Heiligen Messe und einem Festakt.
Dank an die mitwirkenden Schülerinnen
Am Montag, d. 15. Januar begann der Verabschiedungsreigen unseres Schulleiters Dr. Karl Kühling. Die Schülerinnen beider Schulen hatten unterrichtsfrei. Wer aber denkt, wir könnten nicht auf unsere Ursulinenschülerinnen zählen, liegt völlig falsch. Dutzende Schülerinnen waren an der Gestaltung der Heiligen Messe, der Feierstunde und des Sektempfangs beteiligt: Schülerinnen sangen in den Chören, spielten im Orchester, waren als Sanitäterinnen und im Catering tätig. Nicht nur Schulleiter Dr. Kühling hat sich hierüber gefreut, sondern auch die rund 200 Gäste aus dem Erzbistum, der Schulgemeinschaft und aus den unterschiedlichen Netzwerken, in denen Herr Dr. Kühling aktiv war und ist. Also zu Beginn direkt ein großes Dankeschön an alle mitwirkenden Schülerinnen, v.a. aus der Unterstufe, den Klassen 9a und 10a sowie der Q1 und der Q2.
Heilige Messe
Kurz nach 10 Uhr starteten wir die Verabschiedung von Herrn Dr. Kühling mit einer Heiligen Messe in unserer Schulkapelle. Die Messe wird von Pater Ino als aktuellem Schulseelsorger und unter Assistenz von Pfarrer Wolfgang Pütz und Frau Rathmann gefeiert.
Das Hirtenmotiv in alttestamentlicher und neutestamentlicher Perspektive durchzog die Messfeier. Wir stehen im Letzten mit leeren Händen vor unserem Herrn, haben wir im Eingangslied gesungen. Aber mit Gott an unserer Seite brauchen wir nichts fürchten, so der Beter der Psalmen in der Lesung, die von Bereichsleiter Herrn Thomas Pitsch vorgelesen wurde.
Unser ehemaliger Schulseelsorger Pfarrer Pütz, der elf Jahre gemeinsam mit Herrn Dr. Kühling gearbeitet hat, übernahm die Auslegung des Evangeliums aus Joh 10. Er hob auf die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Hirten ab und die besondere Situation des Hirteseins im biblischen Sinn. Was bedeutet es, eine Herde zu führen, zu leiten, sie zu achten, zu beschützen, sie mit Hilfe anderer zu den richtigen Stellen zu führen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von den Chören unter der Leitung von Frau Plate und dem Orchester unter der Leitung von Herrn Dr. Wirtz gestaltet. Herr Dr. Kühling griff natürlich auch selbst noch einmal in die Tasten unserer Orgel und nach dem Taktstock! Was ein echter Musiker ist, der kann J.S. Bach, Händel eben nicht sitzen bleiben.
Einen bewengenden Abschluss fand die Feier der Heiligen Messe im Segensgebet, das Pater Ino, Pfarrer Pütz und Prädikandin Rathmann über Herrn Dr. Kühling zu Abschluss sprachen. "Sing, bet und geh auf Gottes Wegen" haben wir nach der Kommunion gemeinsam gesungen und so haben wir Herrn Dr. Kühling singend und betend in diesem Dankgottesdienst begleitet und ihn auf den von Gott vorgesehenen Weg nach 14 Jahren aus seinem letzten Gottesdienst in unserer Schulkapelle "entlassen".
"Die letzte Schulstunde"
Unter dem Motto "Die letzte Schulstunde - was für ein Moment!" gestalteten Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Frau Plate und dem "Maestro Kühling" (Thomas Pitsch) eine kurzweilige Feierstunde, in deren Zentrum eben nicht Abschluss-, Abschiedsreden und Lobhudeleien standen, sondern die Musik unseres zu verabschiedenden Schulleiters.
Das Thema der "Stunde" (Es war doch etwas mehr als eine Schulstunde) waren am Montag QA-konform: Dank und Reflexion. In Es galt die Lektionen sechs bis zwölf der Musikstunden zu "schaffen".
Eröffnet wurde die Feierstunde mit Trompeten- und Klavierspiel von Musikschuldirektor Michael Schumacher und Schuldirektor Dr. Karl Kühling, die Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Dr. Britta Everschor und die Ansprache von Bereichsleiter Thomas Pitsch vom Erzbistum Köln. Letzterer setzte den ersten Höhepunkt mit der Übergabe der Entlassungsurkunde an Herrn Kühling. Ein emotionaler Moment, vermutlich für beide Herren und durchaus auch für anwesende Schulleiterkolleginnen und -kollegen, Familie und Freunde des angehenden Pensionärs und den/die eine(n) oder andere(n) Kollegen/Kollegin.
Schulstunde: Aufgaben der Lehrenden: unsere Ursulinenschülerinnen sehen und als Individuen wahrzunehmen
Herr Dr. Kühling dachte hinter einem alten Pult, mit seiner bekannten Schultasche darauf, darüber nach, was unsere Aufgaben in der Schule sind. Talente der Schülerinnen und Schüler entdecken, sie fördern und sie begleiten, ihnen Mut machen, Chancen eröffnen; ihre Leistungsfähigkeit erkennen, sie herausfordern, beurteilen…
Dabei schwelgte er in den wunderbaren Erfahrungen der letzten Jahre, in denen er Schülerinnen belobigen konnte: beim Certamen Carolinum, bei DELF und Cambrigde Certificate, beim Mathematik-Wettbewerb oder beim Hans-Riegel-Preis in Chemie oder wenn Schülerinnen Aufnahmeprüfung an der Sporthochschule geschafft haben!
Natürlich sparte er auch nicht mit der Erkenntnis, dass es auch die Aufgabe gebe, Schülerinnen zur Seite stehen, wenn etwas nicht gelingt, sie wieder aufzurichten, sie immer wieder neu zu motivieren.
Eine Stärke unserer Schule, die sich auch in den letzten Jahren entwickelt hat ist sicher die Fähigkeit der Ursulinenlehrerinnen und -lehrer unter Leitung des Schulleiters, alle mitzunehmen, alle zu integrieren, binnenzudifferenzieren, Gemeinschaft zu stiften, im Zusammenwirken / im Team etwas zu schaffen, Ziele gemeinschaftlich zu erreichen, Gemeinschaft erlebbar zu machen.
Wie schön, dass Herr Dr. Kühling wie so oft in seiner Zeit als Leiter des Ursulinengymnasiums die Schülerinnen ins Zentrum gestellt hat und ihnen am Klavier, mit der Geige, im Chor und an so vielen Orten und Instrumenten dieser Feier die Möglichkeit gegeben hat, mal wieder zu zeigen, was sie können!
Lektionen sechs bis zwölf der Musikstunden von unserem Lehrer Dr. Kühling
In Lektion Nr. 6 sang der Kammerchor aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ – "die Chormusik hilft zu integrieren", so Dr. Kühling in seiner begeisternden Anmoderation zu „Cerf volant“, das der Chor zu Gehör brachte. Es dirigierte Frau Plate und Herr Lückge begleitete am Klavier.
Lektion 7: Hier war das Thema der Schulstunde: „Danke!“
Schule bedeute auch, zu kooperieren - Bildung in Netzwerken zu gestalten, so der Jubilar-Moderator. Als Netzwerke wurden hier vor allem "unsere" Realschule der USH genannt und der Fachbereich Schule & Hochschule. Als Dankeschön für die Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen und Kollegen der Realschule, in der Schulleitung (Frau Tannnenläufer, Herr Stolberg und in langen Jahren Herrn Wasser) und im Seki (Frau Dick, Frau Simon, Frau Stolz) wurde ein Stück, das völlig aus der Zeit fällt, gespielt: „O little Town of Bethlehem“ im Arrangement von Douglas Court.
Nun folgte Lektion 8 des CoJoBo mit dem Schlusschoral aus der Johannespassion, das die Musikfachschaft ihrem (Schulleiter-) Kollegen zu Gehör brachte. Welche Ehre und welche Freude, so Dr. Kühling dankbar zum Schluss. Dabei verwies er darauf, dass im Januar 1974, also vor genau 50 Jahren, Mutter Scholastika Bechel für die Ursulinen und P. Aloys Christ, Provinzial der Redemptoristen, Schulträger des Collegium Josephinum Bonn (CoJoBo), die Kooperation unserer Schulen begründeten
Lektion 9 und 10: Danke an die an Schule Beteiligten
Es folgten dann die Lektionen 9 und 10 mit den Schulleitungskolleginnen und -kollegen von Herrn Dr. Kühling durch gemeinsamen musikalischen Vortrag von Herrn Kühling und Schulleiter Schwarzer aus Rheinach mit Barockspiel an Klavier und Flöte, die das Publikum begeisterte.
In Nr. 10 folgte der exemplarische Dank dem Team in "meiner Schule", so Dr. Kühling, den Lehrerinnen und Lehrern, auch den Ehemaligen, besonders der Stellvertreterin, Fr. Dr. Everschor, und den vielen anderen Säulen der Schule, der erweiterten Schulleitung. Danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Maschinenraum des Schulschiffs, im Sekretariat Frau Kreuer und Frau Bertram, in der Hausmeisterei – Herrn Sudarev und Herrn Franzen, in der Küche, Frau Matuschek, in der Bibliothek Frau Nowakovski und in der Ümi – Frau Timour.
Und ein besonderes „Danke!“ sprach Dr. Kühling gerührt allen aus, die sich besonders in unserer Schule engagieren, in den Gremien, auch den engagierten Schülerinnen (in der SV, Euch Schülersprecherinnen, bei den Sanis, den Medienscouts usf.) und den Eltern, insbesondere deren engagierten Vertreterinnen und Vertretern.
Der Kammerchor brachte dann das „Herseler Ursulinen“-Lied zu gehört, dass die Ursulinenlehrerinnen und -lehrer und auch die anwesenden Schwestern des Herseler Konvents, Schwester Lucia und Schwester Paula, rührte und berührte.
viele viele Schulleiterinnen und Schulleiter
In Lektion 11 wurden dann erneut die Schulleiterinnen und Schulleiter der Erzbischöflichen Schule genannt, denen Dr. Kühling einige Jahre als Sprecher vorstand.
Frau Oberstudiendirektorin i.K. Claudia Haupt aus dem Suitbertus-Gymnasium Kaiserswerth sprach ein persönlich gestaltetes Grußwort und übergab Geschenke, die die Wertschätzung der Kolleginnen und Kollgen unseres Chefs zeigten.
Die finale Lektion Nr. 12 und der zu ihr gehörende Dank richtete Herr Kühling in rührenden Worten an seine Familie, die ihm Geborgenheit und Rückhalt gegeben habe, die man in einer solchen Aufgabe als Lehrer und als Leiter in der Schule benötige.
Der Festakt wurde dann wiederum mit Musik beschlossen, und zwar mit einem romantischen Märchen. Hierzu trafen sich dann auf der Aegidiussaalbühne einige Gefährten aus alter und neuer Zeit von "unserem" Chef: Professor Eberhard Metternich, Herr Oberstudiendirekt i.E. Thomas Braunsfeld vom CoJoBo sowie die Herren Thomas Monz und Michael Köhne aus der alten Schule von Herrn Kühling in Neuss. Es wurde, wie es für eine Schule am Rhein passt, die „Loreley“, geschrieben von Heinrich Heine, vertont von Friedrich Silcher, zu Gehör gebracht, und zwar von den Vorgenannten, dem „Silcher-Ensemble ‘24“.
Nach langanhaltendem Applaus ging es dann leicht durchgefroren ins Forum zu einem Umtrunk, der die Gelegenheit zur Begegnung der Freundinnen und Freunde, der Familie, den Kolleginnen und Kollegen aus Hersel, den Schulleitungskolleginnen und -kollegen und vielen anderen Wegbleitenden von Herrn Dr. Kühling gab.
Die Schulgemeinschaft "Ihrer" USH dankt Ihnen, lieber Herr Dr. Kühling für 14 Jahre an Bord und auf der Brücke des Gymnasiums der Ursulinenschule Hersel und freut sich, wenn Sie wieder einmal zu Besuch an Deck erscheinen - dann ohne Stress, das Steuer halten, herumreißen, ausrichten zu müssen. Einfach nur als "unser" ehemaliger Schulleiter, vielleicht auch als Musikkollege, der uns einen beeindruckenden musikalischen Einblick in sein Leben und Wirken geschenkt hat. Zum Kyrie haben wir es im Gottesdienst gesungen und erneuern die flehentliche Bitte nun als Aussage: "Hast Du mit Namen mich in Deine Hand, / in Dein Erbarmen fest mich eingeschrieben".
Zum guten Schluss sei an dieser Stelle, auch im Namen von Herrn Oberstudiendirektor i.K. Dr. Kühling den Mitwirkenden im Gottesdienst und Festakt gedankt, allen voran den mitwirkenden Schülerinnen im Chor, im Orchester, im Catering, dem Sanitätsdienst, den musizierenden Festaktteilnehmerinnen, Frau Rathmann und Fr. Dr. Everschor, die den Festakt gemeinsam mit Frau Kreuer und Frau Bertram organisiert haben, Pater Ino für die Zelebration der Messe, Pfarrer Pütz für die Predigt und Frau Rathmann für Personifikation der zentral sichtbaren und gut gelebten Ökumene, Frau Matuschek für die Küchenorganisation, Frau Plate, Herrn Dr. Wirtz und Frau Schoo für die musikalische Federführung, Herrn Musikschuldirektor Michael Schumacher für das "Revival" in Hersel, Domkapellmeister Professor Metternich, den Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Schule beim Schulträger für die wertschätzenden Worte und so vielen mehr.
Mach's gut, Chef, sagt Ihre USH!
Dr. C. Oerder.