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Ursulinenschülerinnen in der Karnevalszeit unterwegs nach Innsbruck:Skifahrt 2024

Ein Bericht über unsere Skifahrt sowie eine wissenschaftlicher Blick auf den Skitourismus „Berge ohne Schnee: Nie wieder Wintersport?“ - ein wissenschaftlicher Blick auf den Skitourismus und unsere Skifahrt von Tabea Ketteler, Q2
Skifahrt 2024
Datum:
21. März 2024
Von:
Dr. Carsten Oerder

Ursulinen-Ski-Sport-Tage - Anna Neef & Anna Braun, G10b

Skifahrt 2024

In der Zeit vom 03.02 bis zum 08.02 fanden erneut unsere jährlichen Ski-Sport-Tage statt. Wie auch im letzten Jahr ging es für uns vier Tage in das Skigebiet Axamer Lizum in die Nähe von Innsbruck.

Am Samstagmorgen trafen sich alle 43 Schülerinnen mit den Lehrpersonen Frau Weesbach, Herrn Behm, Herrn Stupp und Herrn Tostes sowie zwei ehemaligen Schülerinnen, welche als weitere Aufsichtspersonen mitfuhren, um 6:30 Uhr an der Bahnstation in Hersel. Von dort aus ging es dann gegen 7:00 Uhr mit dem Bus Richtung Österreich. Nach einer Fahrt von ungefähr 10 Stunden und ein wenig Stau kamen wir schließlich am Meininger Hotel direkt in der Innenstadt Innsbrucks an, in welchem wir bereits letztes Jahr untergebracht waren. Nachdem wir die Koffer auf die Zimmer gebracht hatten, gab es noch Abendessen, woraufhin noch ein freiwilliger Spieleabend in der Lobby des Hotels folgte. 

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück um 8:30 Uhr mit dem Bus hoch in das größte Skigebiet in der Nähe von Innsbruck, das uns bereits aus dem vergangenen Jahr bekannt war. Dort angekommen wurden alle Schülerinnen, die noch eine Skiausrüstung benötigten, mit dem passenden Material ausgestattet, bevor wir uns schließlich aufwärmten. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit uns einzufahren, bevor wir dann nach unserem Fahrkönnen in 6 Gruppen eingeteilt wurden. Davon ausgenommen waren allerdings die Skianfängerinnen aus dem letzten Jahr, welche direkt mit Frau Weesbach und Herrn Stupp begannen, das bereits Gelernte wieder aufzufrischen und für die es dann nach dem Tellerlift auch schon auf den Ankerlift ging, welchen die Anfängerinnen ebenfalls erfolgreich absolvieren konnten. 

Die Mittagspause haben wir an allen Tagen in dem Restaurant an der Bergstation verbracht, von wo aus wir eine wunderschöne Aussicht auf das gesamte Skigebiet genießen konnten. Um 16:00 Uhr ging es für uns dann täglich wieder zurück in das Hotel. Am Sonntagabend besuchten wir die Messe in der Johanneskirche in Innsbruck und im Anschluss konnten wir, wie an allen Abenden, uns entweder von dem anstrengenden Skitag erholen oder aber an den gemeinsamen Spieleabenden in der Lobby teilnehmen. 

Am Montagmorgen hieß es dann für die Skianfängerinnen „Ab auf die blaue Talabfahrt!“, und auch wenn es anfängliche Schwierigkeiten gab, konnten sie die besagte Piste an den Folgetagen bereits erfolgreich und mit viel Vergnügen meistern. Doch auch die erfahrenen Schülerinnen hatten eine großartige Zeit und zudem am dritten Tag die Möglichkeit, angeleitet von Herrn Behm das Snowboardfahren auszuprobieren und zu erlernen. Dies war eine einmalige Gelegenheit und wirklich schöne Erfahrung. Abends zurück im Hotel bestand dann noch das Angebot an dem Stadtrundgang durch Innsbruck teilzunehmen, durch welchen viele schöne und neue Eindrücke gesammelt werden konnten. Neben den bereits genannten möglichen Aktivitäten wurde uns außerdem der Aufenthaltsraum der Universitätsgemeinde zur Verfügung gestellt, in welchem wir unter anderem ein Tischtennisturnier gegen die beiden Sportlehrer Herrn Behm und Herrn Tostes führen konnten. 

Als es dann für uns am Mittwoch das letzte Mal hoch ins Skigebiet ging, fand dann schließlich noch die Ski-Rallye statt, bei der die einzelnen Gruppen verschiedene Aufgaben, bei denen viel Kreativität gefordert wurde, meistern mussten. Dazu gehörten das Ausdenken eines Gruppennamens sowie eines Schlachtrufes, das Erstellen eines Gruppenbildes, das Bauen eines Schneemanns und das Lösen einer knifflige Schätzfrage. Wieder im Meininger Hotel angekommen folgte dann noch ein gemeinsames Pizzaessen, bevor wir schließlich die bereits zuvor gepackten Koffer gemeinsam in den Bus einluden, sodass es dann gegen 19:15 Uhr zurück nach Hersel ging. Im Bus fand dann schließlich noch die Verkündung der Siegerinnen der zuvor erfolgten Rallye statt, bei der bekannt gegeben wurde, dass die Gruppe der Anfängerinnen, die von Frau Weesbach geleitet wurde, den ersten Platz belegt hatte. Am Donnerstagmorgen gegen 4:45 Uhr wieder in Hersel angekommen, ging es dann für alle zurück nach Hause.

Insgesamt war die diesjährige Skifreizeit ein unglaublich schönes Erlebnis. Sowohl die Schülerinnen als auch die Lehrpersonen hatten sehr viel Spaß und konnten neue Erfahrungen sammeln. Wir freuen uns schon auf die nächsten Ski-Sport-Tage der USH und hoffen, dass wieder viele neue und „alte“ Schülerinnen teilnehmen werden.

Anna Neef & Anna Braun G10b

„Berge ohne Schnee: Nie wieder Wintersport?“ - Tabea Ketteler, Q2

Skifahrt 2024

Am 26.02.24 beschäftigte sich die Sendung Hart aber fair vom WDR mit dem Thema „Berge ohne Schnee: Nie wieder Wintersport?“. Tabea Ketteler aus der Q2 hat sich die Sendung angesehen und teilt ihre Gedanken mit uns.

Berge ohne Schnee, ist Skifahrn noch ok?

Auf unserer Skifahrt nach Innsbruck haben wir uns auch die Frage gestellt, wie es mit dem Alpentourismus in der Zeit des Klimawandels weitergeht und wie die Zukunft in diesem Bereich aussieht.

Die Alpen sind eine der hochsensiblen Regionen auf der Welt, welche von der Klimakrise verändert wird. Der Schnee wird immer weniger, die Gletscher schmelzen und die Berge werden durch das Schmelzen des Permafrostbodens immer poröser, wodurch vermehrt Hangrutsche ausgelöst werden.

Trotz dessen sind sie ein Ort der Erholung und der Unterhaltung, in dem ca. 16 Millionen Menschen vom Tourismus leben. Viele Reisende und Touristen kommen in die Alpen um die Stille, Erhabenheit und Ruhe der Region zu erleben. Für Familien bietet dies sehr gute Voraussetzungen dafür, die ganze Familie gemeinsam an die frische Luft zu bekommen, sodass sich die Kinder zudem mal komplett auspowern können - wir haben gemerkt, dass das auch bei den Großen der Fall ist.

Es fahren so viele Menschen wie noch nie zuvor Ski, obwohl das Skifahren immer teurer wird. Ein Grund dafür kann sein, dass der Skisport eine Lebensschule für alle Generationen bildet, welcher auch auf emotionaler Ebene für das weitere Leben prägend ist. Doch wie wird das in der Zukunft aussehen?

Die Bedingungen für den Skitourismus werden durch immer weniger werdenden Pulver- und Tiefschnee immer schwerer, wodurch der Wintertourismus nicht mehr so planbar sein wird, wie es bis jetzt der Fall war. Zudem kommt, dass trotz der Beschneiung der Pisten, die Skigebiete unter 1200 Metern Höhe in den nächsten 30 Jahren immer weniger werden und der Skitourismus nur noch in höher gelegenen Gebieten möglich sein wird.
Durch die schon jetzt vorhandene Technologisierung kommt es zu einem steigenden Ressourcenverbrauch und Wasserknappheit. Dies wird an den Schneekanonen besonders deutlich.
Schneekanonen gelten als Ressourcenfresser, da pro Hektar beschneiter Piste ca. 3.000.000 Liter Wasser pro Saison benötigt werden. Auf die Komplette Alpenregion berechnet sind dies 280.000.000.000 Liter Wasser, welches für die örtliche Versorgung fehlt. Dies hat noch mehr Schmelzwasser und eine Keimbelastung der Speicherseen zu Folge. Zudem benötigen Schneekanonen enorm viel Strom. Pro Saison benötigt man ca. 2100 Gigawattstunden an Strom, was mit dem Verbrauch von 500.000 Haushalten vergleichbar ist.
Wir greifen durch den Ausbau von Pisten und der für den Tourismus benötigten Infrastruktur in dieses hochsensible Gebiet ein und sorgen für das Wachstum von Ortschaften, da die ursprüngliche Tragfähigkeit des Raumes überlastet wird. Das zeigt sich auch im Ticketverkauf für z.B. die Zugspitze, da auch hier die Tragfähigkeit des Raumes überschritten wird und nicht noch mehr Menschen auf den Berg können.

Bisher spricht alles gegen eine Zukunft des Skitourismus, was nur bedingt richtig ist. Die Region lebt vom Alpentourismus und braucht den Tourismus zum Überleben, daher bedarf es primär einer besseren Verteilung der Gäste und einem Ausbau des Personenverkehrs. Dies soll die Überlastung der Tragfähigkeit und den Individualverkehr minimieren. Zudem sollte es zu einer Diversifizierung des Wintersportangebotes und der Modernisierung und Optimierung von Sportstätten und Skigebieten kommen, in denen man kleine Museen zur Veranschaulichung und Aufklärung des Alpentourismus integrieren kann. Dadurch wird der Natur- und Kulturtourismus gefördert. 

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Skitourismus, wie wir ihn bisher kennen, nicht mehr lange bewahrt werden kann und dass in diesem hochsensiblen Gebiet der Alpen ein Ausbau der Infrastruktur und eine Neuorientierung zum sanften und nachhaltigen Tourismus, dem Natur- und Kulturtourismus, sowie eine Diversifizierung des Wintersportangebotes erforderlich ist.Der Skisport bietet nämlich eine Schule fürs Leben und bringt einen der Natur, welcher wir uns doch immer mehr distanzieren, näher. Zudem profitieren wir gesundheitlich ebenfalls von ein paar Tagen an der frischen Bergluft, in welcher man sich ordentlich auspowern kann. 

Hier finden Sie ein paar Eindrücke von den USST 20224:Ursulinen-Ski-Sport-Tage

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